Ich bin entsetzt! Da haben doch tatsächlich Eltern in Berlin geklagt, dass ihre Tochter in einen Knabenchor aufgenommen werden soll.
Pah! Was für ein unmöglicher Wunsch! Zum Glück lehnte das Gericht dieses völlige unsinnige Anliegen ab.
Ebenso gut könnten die Eltern verlangen, dass dem Mädchen Engelsflügel wachsen, oder − Gruss an Conchita Wurst! – ein Vollbart.
In dem Moment, in dem das Mädchen Mitglied eines Knabenchores wird, ist der Chor kein Knabenchor mehr, sondern ein gemischter Chor.
Wenn eine Kuh bei einem Pferderennen startet, ist es kein Pferderennen mehr, sondern ein gemischter Tierwettbewerb; nicht, dass ich die Kuh herabwürdigen möchte, nein gewiss nicht.
Schlussendlich liefe es darauf hinaus, dass es keine Knabenchöre mehr gibt, und das fände ich sehr schade. Schliesslich möchte ich in einer vielfältigen, bunten und abwechslungsreichen Welt leben, in die eben auch Knabenchöre und Pferderennen gehören.
Liesse man Mädchen in Knabenchören zu, müsste man dann nicht auch im Wetterbericht über Shitstürme berichten?
Nein, liebe LeserInnen, ich glaube wirklich, damit gehen wir trotz aller Gleichberechtigung zu weit. Nicht der Einheitsbrei macht unseren Alltag interessant, sondern die Buntheit und die Vielfalt.
Ich plädiere weiterhin für die Existenzberechtigung der Knabenchöre.