Betrifft - Virtuelle Kontakte

Schon wieder ein COVID-Betrifft? Leider ja. US-Wahlkampf und Begrenzungs­initiative sind zwar nicht min-der aktuelle Themen, aber doch etwas heikel. Dann also lieber etwas zu virtuellen Kontakten respektive zur virtuellen Pflege von ­Kontakten.

Zunächst einmal mutet der Begriff „virtueller Kontakt“ allein sprachlich seltsam an. Bedenkt man, dass das Wort „Kontakt“ etymologisch seinen Ursprung im lateinischen contingere (berühren) hat, könnte man fast von einem Oxymoron sprechen. Wie auch immer, eine bessere Umschreibung haben wir nicht. Virtuelle Veranstaltungen sind momentan omnipräsent. Online-Konferenzen und Fortbildungen im Format von Webinars haben in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Sie haben den Sprung vom Aussenseitertum in unseren Alltag geschafft. Wachsende Technikaffinität aus purer Notwendigkeit hat eine Entwicklung beschleunigt, die davor nur in Ansätzen zu erkennen war. Wo stehen wir nun nach Monaten des beruflichen social distancing? Auf der ­Positivseite sind weniger lästige Fahrten, weniger abendliche Absenzen in der Familie und eine geringere Verkehrsdichte zu verzeichnen. Auf der Strecke bleibt der informelle Austausch vor und nach Veranstaltungen, bei Pausen und Apéros – wir alle wissen, dass auch dieser einen hohen Stellenwert hat. Wir sind, und ich denke zum Glück, auch im Beruf soziale Wesen. Im ärztlichen Beruf ­allemal. Es bleibt zu hoffen, dass wir uns bald wieder aussuchen können, welche Kontakte wir virtuell pflegen möchten und welche von Angesicht zu Angesicht.

Bleiben Sie weiterhin gesund!

 

Für die Herausgeber
Prof. Martin Heubner

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