Komplette Dehiszenz der Sectionarbe mit Repair im 2. Trimenon
Eine Patientin, G2 P1, stellte sich in der 13. Schwangerschaftswoche in unserer Abteilung für Pränataldiagnostik zum fetalen Ultraschallscreening vor. Es bestand Status nach sekundärer Sectio in der ersten Schwangerschaft. Bei der Untersuchung erschienen Fötus und Plazenta völlig normal. Die vordere Gebärmutterwand schien jedoch im Sinne einer Narben-Dehiszenz nach Kaiserschnitt vollständig unterbrochen zu sein. Auf einer Länge von 14 mm war kein Restmyometrium sichtbar (Abb. 1). Wir besprachen diesen Befund ausführlich mit der Patientin. Da das Risiko für Komplikationen wie eine zunehmende Dehiszenz mit Prolaps der Fruchtblase oder gar für eine Ruptur gegeben schien, wurde eine minimalinvasive robotergestützte Reparatur mit Adaptation des Myometriums diskutiert. Nach kurzer Bedenkzeit entschied sich die Patientin für die operative Intervention. Die Operation wurde in der 13+6 Schwangerschaftswoche durchgeführt. Das Myometrium wurde unter Ultraschallkontrolle mit 5 Ti-Cron 0 Einzelknopf-Nähten adaptiert. Es traten weder intra- noch postoperative Komplikationen auf. Die Nachuntersuchung ergab eine gute Myometriumadaption mit 5 mm Restmyometrium. Die weitere Schwangerschaft verlief unauffällig. Bei einem Gestationsalter von 36+6 SSW erfolgte die primäre Re-Sectio caesarea bei fetaler Makrosomie und Polyhydramnion mit Geburt eines gesunden Knaben. Die Patientin wünschte bei abgeschlossener Familienplanung die simultane Tubensterilisation.