Morbus Parkinson
Nein, nicht dieser Parkinson, sondern Cyril Northcote, der die Gesetze für die Geisseln und die Fortschrittsfresser unserer Zeit ,nämlich Regelomanie und Bürokratie, formuliert hat:
Sicher wissen Sie, dass in der Schweiz in den letzten 20 Jahren die Angestellten in Verwaltungen um 30 % zugenommen haben, die Bevölkerung nur um 12 % und in Bundesbern auf 100 Beamte ein(e) Kommunikationsbeauftragte(r) zum Pricetag von CHF 168.000 Franken kommt.
Nun ja, es jammern ja alle und wenig
geschieht, obwohl John F. Kennedy,
charismatischer US-Präsident, ausgerufen hat: „One person can make a
difference and every person should try“.
Was kann denn jede Frau, jeder Mann an
ihrem Ort in ihrer Institution, Praxis, Gremium, Verein, Politik tun??
Nur ein kleines Beispiel: Oft wurden wir in
der Spitalleitung (in Vorständen) von Eifrigen mit neuen Konzepten
konfrontiert, die schriftlich vorlagen.
Anstatt dass
wir, die wir gewohnt sind, in unserem Beruf täglich zu verbessern und zu
erneuern, wenn uns das Konzept nicht gefällt, eine Grundsatzdiskussion starten
nach dem Vorschlag des Staatsphilosophen Montesquieu: „Wenn es nicht nötig ist,
etwas zu ändern, ist es nötig, es nicht zu
ändern“, sind wir gleich dabei , an Details rumzubessern dieser gut gemeinten
„neuen“ Konzepte (Bertolt Brecht: „Das Gegenteil von gut ist nicht schlecht,
sondern gut gemeint.“).
Das braucht etwas Mut, lohnt sich aber in
einer Zeit, wo mit Begriffen wie „Changemanagement“ um sich geworfen wird.
Wenn man wie gerade aktuell ins Verzweifeln gerät, wenn Nationalrat Balthasar Glättli den Preis für den „dümmsten Vorstoss der Schweiz“ verliehen erhält mit seinem Vorschlag „mit weniger Arbeit das Klima retten“, können wir vielleicht Trost finden beim grössten Dichter deutscher Zunge, Johann Wolfgang von Goethe (nebenbei bei verschiedenen Gymnasien gerade aus dem Lehrplan geworfen):
„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und wenn es möglich zu machen wäre, ein paar vernünftige Worte sprechen.“
Viel Spass bei der Lektüre des aktuellen Heftes.