Betrifft

Betrifft

Ein Aufruf für nachhaltige medizinische Kongresse

Ein Aufruf für nachhaltige medizinische Kongresse

Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle in allen Bereichen unseres Lebens. Der Begriff „nachhaltig“ bezieht sich auf eine Art und Weise des Denkens und Handelns, bei der das Ziel darin besteht, eine langfristige Stabilität und Widerstandsfähigkeit in Bezug auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen.

Eine nachhaltige Praxis umfasst dementsprechend den Einsatz von Ressourcen auf eine Weise, die sowohl wirtschaftlichen als auch sozialen Nutzen bietet, ohne die Umwelt zu schädigen.

Die Nachhaltigkeit von medizinischen Kongressen ist ein immer wichtigeres Thema, da diese Veranstaltungen oft mit einem hohen Energie- und Ressourcen­verbrauch einhergehen. Es gibt jedoch eine Reihe von Maßnahmen, die Veran­stalter und Teilnehmer ergreifen können, um die Nachhaltigkeit von medizinischen Kongressen zu verbessern. Die Zeit ist gekommen, uns zu überlegen, wie wir die Nachhaltigkeit unserer Kongresse verbessern können, bevor sich die Politik mit einer restriktiven Regulation einschaltet. Nachfolgend ein paar Überlegungen:

1. Der informale, nicht wissenschaftliche Teil eines Kongresses, die Bildung von neuen Kontakten, das Erweitern seines Netzwerks sind Gründe, welche für eine Teilnahme „vor Ort“ sprechen. Die Organisation von virtuellen Kongressen ist jedoch eine Möglichkeit, den Bedarf an Reisen und damit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Durch die Nutzung von Videokonferenzen und Online-Platt­formen können Teilnehmer aus der ganzen Welt zusammenkommen, ohne dass sie tatsächlich an einem physischen Veranstaltungsort anwesend sein müssen. Corona hat gezeigt, dass es geht. Wir müssen in Zukunft die optimale Mischung zwischen Online und Onsite finden.

2. Wenn vor Ort, dann sollten die Reisezeiten so kurz wie möglich gehalten werden. Die Organisatoren müssen Anreize anbieten, damit die Teilnehmer umweltfreundliche Reisemöglichkeiten wählen.

3. Veranstaltungsorte sollten nicht wegen ihren Mietkosten, sondern entsprechend ihrer Nachhaltigkeit ausgewählt werden. Zum Beispiel müsste sichergestellt ­werden, dass Abfall- und Recyclingprogramme vorhanden sind, dass nachhaltige Lebensmittel und Getränke angeboten werden.

4. Veranstalter sollten auf digitale Kommunikation setzen, um den Papierverbrauch zu reduzieren. Dort wo es nicht möglich ist, sollten nachhaltige Mate­rialien für Kongressunterlagen wie Namensschilder und Werbematerialien ­verwendet werden, um die Menge an Abfall zu reduzieren.

Mit wenigen Aktionen könnten wir schon viel erreichen. Zeit zu handeln!

Für die Herausgeber

Michael D. Mueller

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen
loading