Betrifft: Das Fruchtwasser oder Im Urmeer war es recht gemütlich!

Wir haben das Thema der aktuellen ausgabe zum Anlass genommen, uns einem vielleicht meist hintergründigen Thema zu widmen: dem Fruchtwasser.

Bereits in der 4. Schwangerschaftswoche umgibt das Fruchtwasser den menschlichen Embryo so, dass Adhäsionen mit der Amnionhaut verhindert werden. Später dient es auch als stoßschützendes Schutzkissen und ermöglicht dem wachsenden Fötus schwerelose Bewegungen – wie im Urmeer.

Eine weitere Funktion übernimmt es in der Eröffnungsphase der Geburt, indem es – bei intakter Fruchtblase – die Weitung des Gebärmutterhalskanals gleichsam als hydrostatischer Keil unterstützt.

Um den Ursprung des Lebens auf der Erde zu verstehen, sollte man die einzigartige Welt ein wenig kennen, in der die ältesten bisher bekannten Organismen vor 3,48 Milliarden Jahren im heutigen Australien ihre Spuren hinterliessen. Das ist aber ein schwieriges Unterfangen, wenn man nicht einmal die damaligen Wassertemperaturen kennt: Zwischen 26 und 85 Grad Celsius sei das Urmeer damals irgendwo zwischen tropisch-warm und beinahe kochend-heiß gewesen, schätzten Geologen bisher. Vor 3,5 Milliarden Jahren waren die Ozeane deutlich lebensfreundlicher als bisher gedacht – es war nicht so heiß, wie wir bisher angenommen haben. Das haben geologische Analysen aus den norwegischen Bergen gezeigt. Für die Entstehung von Leben waren dies deutlich günstigere Bedingungen.

Das Fruchtwasser bietet (meistens) gemütliche 37 Grad, die Gewährleistung des schwebenden Zustandes und gewährleistet die Lungenreifung, ein wichtiger Aspekt des Neugeborenen oder gar Frühgeborenen, die Farbe gibt uns Hinweise auf den fetalen Zustand intrapartal, kurzum, das Fruchtwasser besetzt einen wichtigen Platz wie auch das Urmeer – ein Grund, im „Thema“ darauf einzugehen.

Für die Herausgeber
Prof. Annette Kuhn

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