Radikale Trachelektomie und damit die Erhaltung des Uterus bei noch bestehendem Kinderwunsch sowie die Akzeptanz minimal invasiver Verfahren als gleichwertig gegenüber den Standardverfahren sind die wichtigsten Neuerungen bei der operativen Therapie des Zervixkarzinoms. Wenn es hingegen um Funktionserhaltung der angrenzenden Organsysteme geht, werden Fortschritte in der "Scientific Community" bisher nicht ausreichend wahrgenommen. In den aktuellen Leitlinien der DGGG zum Zervixkarzinom (2008) findet sich beispielsweise bisher kein Hinweis auf nervenschonende operative Verfahren. Gleichzeitig stehen auch denervationsbedingte Schäden bei der Nachsorgeuntersuchung nicht unbedingt im Zentrum des Interesses. Eine Studie aus den USA belegt jedenfalls, dass die Zufriedenheit der Frauen zwar mit der Kontrolle bezogen auf die Krebserkrankung gut ist, nicht aber, wenn es um Funktionsveränderungen, insbesondere in der Sexualität geht (Gynecol. Oncol. 2007;106:713-718). Tatsächlich aber sind seit einigen Jahren nervenschonende radikale Operationsverfahren des Zervixkarzinoms erprobt worden, die genau diese Lücke schliessen helfen können.